Götterdämmerung – Göteborg, Oper

von Richard Wagner (1813-1883), dritter Tag des Bühnenfestspiels Der Ring des Nibelungen, Textbuch: R. Wagner, UA: 17. August 1876 Bayreuth, Festspielhaus

Dirigent: Evan Rogister, Orchester, Chor und Extrachor der Oper Göteborg

Regie: Stephen Langridge, Bühne/Kostüme: Alison Chitty, Licht: Paul Pyant, physische Instruktion: Annika Lindqvist

Solisten: Daniel Brenna (Siegfried), Annlouice Lögdlund (Brünnhilde), Mats Persson (Gunther), Carolina Sandgren (Gutrune), Mats Almgren (Hagen), Ólafur Sigurdarson (Alberich), Katarina Karnéus (Waltraute), u.v.a.

Besuchte Aufführung: 5. Dezember 2021 (Premiere)

Kurzinhalt

Die drei Nornen sehen das Ende der Götter. Siegfried verabschiedet sich bei Tagesanbruch von Brünnhilde, die er auf dem Walkürenfelsen zurückläßt, um in der Welt Heldentaten zu vollbringen. Er trifft auf dem Hof der Gibichungen ein und wird dort das Opfer einer Intrige: Gutrune bietet ihm einen Trank an, der ihn Brünnhilde vergessen läßt. Daraufhin verspricht Siegfried Gunther, ihm Brünnhilde als Braut vom Walkürenfelsen zu bringen, wenn er dessen Schwester Gutrune heiraten dürfe. Gunther willigt ein. Hagen, der Urheber dieser Intrige, gibt Siegfried den Rat, sich mit Hilfe des Tarnhelms in Gunther zu verwandeln, um Brünnhilde zu täuschen. Als die beiden aufgebrochen sind, gibt er sich als Alberichs Sohn zu erkennen.

Die Walküre Waltraute kommt zu Brünnhilde und versucht sie vergeblich dazu zu überreden, den Ring, den sie von Siegfried bekommen hat, den Rheintöchtern zu geben und so das Ende der Götter einzuleiten. Siegfried in der Gestalt Gunthers erscheint, überwältigt Brünnhilde und nimmt ihr den Ring.

Vor ihrer Rückkehr am nächsten Morgen übergibt er sie unbemerkt an Gunther. Hagen ruft die Mannen zusammen, um Gunther mit seiner Braut Brünnhilde zu empfangen. Brünnhilde ist bestürzt, als sie Siegfried mit Gutrune erblickt, der sie nicht zu kennen vorgibt. Als sie den Ring an seinem Finger sieht, bezichtigt sie ihn des Verrates an Gunther. Siegfried weist ihren Verdacht von sich. Hagen läßt Siegfried und Brünnhilde auf seinen Speer schwören, daß sie beide die Wahrheit sprechen. Nachdem Siegfried mit Gutrune und der Hochzeitsgesellschaft weitergezogen ist, beschließen Gunther, Hagen und Brünnhilde, daß er für seinen Verrat mit dem Tode büßen soll. Man beraumt eine Jagd an.

Auf der Jagd verläuft sich Siegfried und begegnet den Rheintöchtern, die ihn warnen und den Ring verlangen. Er weigert sich. Die Jagdgesellschaft trifft ein. Hagen verabreicht Siegfried einen Trank, der seine Erinnerung an Brünnhilde wieder herstellt. Als er begeistert von seiner Vereinigung mit der Walküre berichtet, tötet ihn Hagen. Die Jagdgesellschaft kehrt mit dem toten Siegfried an den Hof der Gibichungen zurück. Dort kommt es zum Streit um den Ring zwischen Gunther und Hagen, der seinen Halbbruder tötet. Bevor er den Ring an sich nehmen kann, erscheint Brünnhilde, löst die Intrige auf, nimmt den Ring an sich, und befiehlt, Siegfrieds Leichnam zu verbrennen. Sie folgt ihm mit in den Tod, der Rhein tritt über die Ufer, die Rheintöchter erhalten den Ring zurück und die Götterburg Walhall geht in Flammen auf.

Aufführung

In den vergangenen Jahren hat die Oper Göteborg die drei vorigen Teile des Rings inszeniert. Eine Gesamtaufführung des Zyklus ist nicht geplant. Das Bühnenbild ist minimalistisch und nüchtern. Die Kostüme und Requisiten sehen so aus, als wären sie gebraucht erstanden oder auf dem Schrottplatz zusammengesucht worden – was sie tatsächlich auch sind. Die wenigen Bühnenelemente wurden in den vorigen Produktionen bereits ausgiebig benutzt und verschlissen. Diesen Verschleiß sichtbar zu machen, ist Teil der Regieidee.

Neben den Figuren aus Wagners Textbuch gibt es viele stumme Figuren, z.B. fünf in blauen Overalls, die mitunter als Bühnentechniker, mitunter als Teil der Handlung – z.B. Brünnhildes Pferd Grane – oder als Kulissen fungieren. Es gibt Filmeinspielungen auf dem Gazevorhang, die etwa bei den Gesängen der Nornen Rückblicke aus den vorigen Ring-Teilen zeigen, oder Wotans Raben. Bei den Zwischenspielen ziehen Gespenstern gleich Figuren mit Koffern über die Bühne. Der Rhein ist als Aquarium angedeutet, im den Plastikmüll schwimmt und in dem Hagen am Ende ertränkt wird. Erda und Wotan sind zu sehen, letzterer als verwahrloster alter Mann, der die Trümmer der Weltesche in einem Einkaufswagen vor sich herschiebt, und auch Kriemhild, die Mutter Hagens und Gunthers, sitzt stumm und gebrechlich mit an der Tafel.

Bei einer derart nüchternen Ausstattung liegt alles Gewicht auf der szenischen Interaktion zwischen den Figuren, und die hielt sich im Detail an Wagners eigene Regieanweisungen.

Sänger und Orchester

Evan Rogisters, Dirigent des Orchesters der Oper Göteborg, läßt sich mit einem einzigen Attribut zusammenfassen: energisch. Er wählte keine extremen Tempi, modifizierte aber ständig. An vielen Stellen waren die Klänge akribisch durchgestaltet, an anderen wirkten sie eher zufällig. Doch das machte nichts. Was sehr schön und kraftvoll herauskam, waren die dynamischen Spannungsbögen. Insgesamt war das Orchester recht laut und die Sänger wurden an einzelnen Stellen zugedeckt. Auch Schnitzer in Blech und Streichern kamen vor, aber noch einmal: Das machte nichts.

Vielleicht kann man das musikalische Konzept dieser Produktion schlicht auf die Formel bringen: ‚Wer nicht wagt, der nicht gewinnt‘. Und an diesem Abend wurde auf ganzer Linie gewonnen. Daran hatten natürlich auch die Sänger, deren Leistungen vor allem hinsichtlich der Aussprache recht heterogen waren, und die einfühlsame Personenregie Anteil.

Daniel Brenna (Siegfried) verblüffte an diesem Abend mit seiner wandelbaren Stimme. Im Vorspiel zum ersten Aufzug erschien er zuerst klanglich ein wenig dünn, gab dann eine solide Leistung ohne auftrumpfende Momente im ersten und zweiten Aufzug, um plötzlich im letzten Aufzug einen strahlenden Belcanto-Ton anzuschlagen. Auch die Wandlung seiner Person durch die beiden Tränke spiegelte er stimmlich wider, wobei er darstellerisch stets einen unbesorgten und leichtfertigen Siegfried gab, seinen Abgesang ausgenommen.

Annlouice Lögdlund (Brünnhilde) gelang die Darstellung der verschiedenen Wandlungen ihrer Figur ebenfalls hervorragend. Sie hat keine Riesenstimme, dafür aber einen leichten, sehr kultivierten Ansatz und zeigte gesanglich keinerlei Zeichen von Ermüdung. Ihr abschließender Monolog war musikalisch ein Gedicht, sowohl die getragenen, lyrischen Passagen, in denen sie ihren alten Vater Wotan zur Ruhe bettete, als auch das gefürchtete lautmalerische Wiehern Granes als auch die starken Akzente waren klanglich durchgestaltet und in Balance mit dem Orchester. Einzig die tiefsten Passagen ihrer Partie waren etwas zu leise.

Mats Persson (Gunther) ist derjenige von allen Sängern, der am besten ausspricht. Er ist in der Lage, seinen Stimmklang zu modifizieren, und agierte auch schauspielerisch sehr engagiert. Das einzige Problem mit seinem Vortrag, der allerdings gut zu seiner ausdrucksstarken Rollengestaltung paßt, ist, daß er physisch mittaktiert, also sich synchron zur kraftvollen Deklamation seiner Worte mitbewegt. Carolina Sandgren (Gutrune) sprach ebenfalls gut aus und gewann ihrer kleinen Rolle viele Nuancen ab. Was sie sehr schön macht, ist der Einsatz von flachen Tönen ohne Vibrato, die ihren Gesang sprecherisch werden lassen. Mats Almgren (Hagen) könnte eigentlich eine hervorragende Besetzung für diese Rolle sein, wäre da nicht seine undeutliche, gaumige Aussprache. Insbesondere bei den dunklen Vokalen im Fortissimo, von denen es in dieser Partie nun einmal eine Menge gibt, hat er Probleme. Wenn man darüber hinweghören konnte, dann hatte man hier einen schauspielerisch ungemein wandelbaren Hagen mit beeindruckender Bühnenpräsenz und einer schönen Tiefe vor sich.

Ólafur Sigurdarson (Alberich) deklamiert vorzüglich und hat einen starken mimischen Auftritt im doppelten Wortsinne: Zu Beginn des zweiten Aufzugs singt er in eine Kamera und sein Gesicht wird auf die gesamte Breite der Bühne projiziert, ein einfacher, aber wirkungsvoller Effekt für seinen geisterhaften Auftritt. Abschließend soll noch Katarina Karnéus (Waltraute) erwähnt werden, die ihre Erzählungen deutlich und mit viel Ausdruck zugleich vortrug. Ihre Walkürenrüstung ist eine abgewetzte Krawallpolizeiuniform.

Fazit

Die materiellen Voraussetzungen ist für diese Produktion sind – z.T. bewußt gewählt – nicht exzeptionell: Das Konzept, auf szenischen Glanz zu verzichten und stattdessen die Ressourcen so bescheiden wie möglich zu halten und ihren Verbrauch in den Vordergrund zu stellen, das farblich karge Bühnenbild und die zur Verfügung stehenden musikalischen Mittel, die gewiß gut bis sehr gut sind, aber nicht zu den Stars ihrer Branche gehören, ließ einen im besten Falle unterhaltsamen Abend erwarten.

Was sich aber dann ereignete, war ein musikalisches Fest, bei dem die langen Passagen dieses Werkes wie im Fluge vergingen. Die stehenden Ovationen für Sänger und Orchester waren mehr als berechtigt. Zu verdanken hat man diesen außerordentlichen Erfolg nicht zuletzt der intelligenten, kreativen und respektvollen Regie Stephen Langridges. Ihm gelang es, viele aktuelle ernste Themen gekonnt mit Wagners musikalisch vielleicht komplexestem Werk so zu kombinieren, ohne daß er es an irgendeiner Stelle der Lächerlichkeit preisgab. Wie schön und harmonisch mit der Musik beispielsweise Wagners eigene Regieanweisungen funktionieren, konnte man hier in aller Ausführlichkeit studieren. Trotz vieler eigener Ideen ging es also immer darum, das Stück zu kommentieren, nicht es umzuschreiben. Dieser unprätentiöse Ansatz und die ebenfalls bescheiden auftretenden Sänger entfalteten an diesem Abend einen musikdramatischen Sog, der derzeit in Europa seinesgleichen suchen dürfte.

Abschließend: Eile ist geboten, wenn man diese Inszenierung noch sehen will. Sie läuft nur bis Mitte Januar und wird danach nicht ins Repertoire aufgenommen werden. Wie bekannt, hat Schweden coronapolitisch einen Sonderweg beschritten und wird dies auch weiter tun. Derzeit sind Ein- und Ausreise problemlos möglich. Wer also für eine Weile Abstand zur Pandemie sucht und das mit einem starken Opernerlebnis verbinden will, sollte unbedingt buchen.

Dr. Martin Knust

Bild: Lennart Sjöberg

Das Bild zeigt: Daniel Brenna (Siegfried), Carolina Sandgren (Gutrune), Göteborgs Operans Chor

Englische Übersetzung

Göteborg, Oper

Götterdämmerung

by Richard Wagner (1813-1883), third day of the stage festival Der Ring des Nibelungen, libretto: R. Wagner, premiere: August 17, 1876 Bayreuth, Festspielhaus

Conductor: Evan Rogister, orchestra, choir and extra choir of Gothenburg Opera

Director: Stephen Langridge, stage/costumes: Alison Chitty, lighting: Paul Pyant, physical instruction: Annika Lindqvist

Soloists: Daniel Brenna (Siegfried), Annlouice Lögdlund (Brünnhilde), Mats Persson (Gunther), Carolina Sandgren (Gutrune), Mats Almgren (Hagen), Ólafur Sigurdarson (Alberich), Katarina Karnéus (Waltraute), etc. Attended performance: December 5, 2021 (premiere)

Short content

The three Norns see the end of the gods. Siegfried takes leave of Brünnhilde at daybreak, leaving her behind on the Valkyrie rock to perform heroic deeds in the world. He arrives at the court of the Gibichungen and there becomes the victim of an intrigue: Gutrune offers him a potion that will make him forget Brünnhilde. Thereupon Siegfried promises Gunther to bring him Brünnhilde as his bride from the Valkyrie Rock if he is allowed to marry Gunther’s sister Gutrune. Gunther agrees. Hagen, the originator of this intrigue, advises Siegfried to transform himself into Gunther with the help of the Tarnhelm in order to deceive Brünnhilde. When the two set out, he reveals himself to be Alberich’s son.

The Valkyrie Waltraute comes to Brünnhilde and tries in vain to persuade her to give the ring she has received from Siegfried to the Rhinemaidens, thus bringing about the end of the gods. Siegfried appears in the guise of Gunther, overpowers Brünnhilde and takes the ring from her.

Before her return the next morning, he hands her over to Gunther unnoticed. Hagen calls the men together to receive Gunther with his bride Brünnhilde. Brünnhilde is dismayed when she sees Siegfried with Gutrune, who pretends not to know her. When she sees the ring on his finger, she accuses him of betraying Gunther. Siegfried rejects her suspicions. Hagen makes Siegfried and Brünnhilde swear on his spear that they both speak the truth. After Siegfried has moved on with Gutrune and the wedding party, Gunther, Hagen and Brünnhilde decide that he should atone for his betrayal with death. A hunt is arranged.

On the hunt Siegfried gets lost and meets the Rhinemaidens, who warn him and demand the ring. He refuses. The hunting party arrives. Hagen administers a potion to Siegfried that restores his memory of Brünnhilde. When he enthusiastically reports his union with the Valkyrie, Hagen kills him. The hunting party returns with the dead Siegfried to the court of the Gibichungen. There a quarrel about the ring ensues between Gunther and Hagen, who kills his half-brother. Before he can take the ring, Brünnhilde appears, breaks up the intrigue, takes the ring, and orders Siegfried’s body to be burned. She follows him to his death, the Rhine bursts its banks, the Rhinemaidens get back the ring and the gods‘ castle Valhalla goes up in flames.

Performance

In recent years, Gothenburg Opera has staged the previous three parts of the Ring. A complete performance of the cycle is not planned. The stage design is minimalist and sober. The costumes and props look as if they were purchased second-hand or gathered together in a junkyard – which they actually are. The few stage elements have been extensively used and worn out in previous productions. Making this wear visible is part of the directorial idea.

In addition to the characters from Wagner’s textbook, there are many silent figures, such as five in blue overalls, who sometimes act as stage technicians, sometimes as part of the action – for example, Brünnhilde’s horse Grane – or as scenery. There are film clips on the gauze curtain, showing flashbacks from the previous Ring parts during the singing of the Norns, for example, or Wotan’s ravens. During the interludes, ghost-like figures with suitcases move across the stage. The Rhine is depicted as an aquarium in which plastic garbage floats and in which Hagen is drowned at the end. Erda and Wotan can be seen, the latter as a neglected old man pushing the debris of the Weltesche in front of him in a shopping cart, and Kriemhild, the mother of Hagen and Gunther, also sits silently and frailly at the table.

With such a sober set, all the emphasis is on the scenic interaction between the characters, and this adhered in detail to Wagner’s own stage directions.

Singers and orchestra

Evan Rogisters, conductor of the Gothenburg Opera Orchestra, can be summed up with a single attribute: energetic. He did not choose extreme tempi, but constantly modified them. In many places the sounds were meticulously shaped, in others they seemed rather random. But that did not matter. What came out beautifully and powerfully were the dynamic arcs of tension. Overall, the orchestra was quite loud and the singers were covered up in places. Blunders in brass and strings also occurred, but again, it didn’t matter.

Perhaps the musical concept of this production can be simply summed up as ’nothing ventured, nothing gained.‘ And on this evening, it was won all along the line. Of course, the singers, whose performances were quite heterogeneous, especially with regard to pronunciation, and the sensitive direction of the characters also had a share in this.

Daniel Brenna (Siegfried) amazed this evening with his changeable voice. In the prelude to the first act, he at first seemed a bit thin in tone, then gave a solid performance without showy moments in the first and second acts, to suddenly strike a radiant bel canto tone in the last act. He also vocally mirrored the transformation of his person through the two potions, always giving an unconcerned and lighthearted Siegfried in terms of performance, his swan song excepted.

Annlouice Lögdlund (Brünnhilde) also succeeded brilliantly in portraying the various transformations of her character. She does not have a giant voice, but she has a light, very cultivated approach and showed no signs of fatigue vocally. Her final monologue was musically a poem; both the sustained, lyrical passages in which she laid her aged father Wotan to rest and the dreaded onomatopoeic whinnying of Grane as well as the strong accents were tonally well-designed and in balance with the orchestra. Only the lowest passages of her part were a bit too quiet.

Mats Persson (Gunther) is the most articulate of all the singers. He is able to modify his vocal sound and also acted with great acting commitment. The only problem with his performance, though well suited to his expressive role design, is that he is physically pacing, that is, moving along in sync with the powerful declamation of his words. Carolina Sandgren (Gutrune) also enunciated well, gaining many nuances from her small role. What she does beautifully is to use flat tones without vibrato, making her singing speakable. Mats Almgren (Hagen) could actually be excellent casting for this role were it not for his slurred, palatal pronunciation. Especially in the dark vowels in the fortissimo, of which there are a lot in this part, he has problems. If you could listen past that, then you had before you an immensely changeable Hagen in terms of acting, with impressive stage presence and a beautiful depth.

Ólafur Sigurdarson (Alberich) declaims exquisitely and has a strong mimic performance in both senses of the word: at the beginning of the second act he sings into a camera and his face is projected across the entire width of the stage, a simple but effective effect for his ghostly entrance. Finally, mention should be made of Katarina Karnéus (Waltraute), who delivered her narration clearly and with much expression at the same time. Her Valkyrie armor is a scuffed riot police uniform.

Conclusion

The material conditions for this production are – partly deliberately chosen – not exceptional: The concept of doing without scenic splendor and instead keeping the resources as modest as possible and putting their consumption in the foreground, the colorfully sparse stage design and the available musical resources, which are certainly good to very good, but do not belong to the stars of their branch, led one to expect an entertaining evening at best.

What transpired, however, was a musical feast in which the long passages of this work flew by. The standing ovations for singers and orchestra were more than justified. This extraordinary success was due in no small part to Stephen Langridge’s intelligent, creative and respectful direction. He succeeded in skilfully combining many current serious themes with Wagner’s perhaps musically most complex work in such a way that at no point did he abandon it to ridicule. How beautifully and harmoniously Wagner’s own stage directions work with the music, for example, could be studied here in great detail. So, despite many of his own ideas, the point was always to comment on the piece, not to rewrite it. This unpretentious approach and the likewise modestly performing singers unfolded on this evening a musical-dramatic maelstrom that is currently unparalleled in Europe.

In conclusion: hurry up if you still want to see this production. It runs only until mid-January and will not be included in the repertoire thereafter. As is well known, Sweden Corona has taken a special path politically and will continue to do so. Currently, entry and exit are possible without any problems. So if you are looking to get away from the pandemic for a while and combine that with a strong opera experience, you should definitely book.

Dr. Martin Knust

Image: Lennart Sjöberg

The picture shows: Daniel Brenna (Siegfried), Carolina Sandgren (Gutrune), Gothenburg Opera Chorus

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