Frankfurt a. M., Oper – ARABELLA

von Richard Strauss (1864-1949), Libretto von Hugo von Hofmannsthal, Lyrische Komödie in drei Aufzügen, Uraufführung : 1. Juli 1933, Dresdner Staatsoper.
Regie: Christof Loy, Bühnenbild/Kostüme: Herbert Murauer
Dirigent: Sebastian Weigle, Choreinstudierung: Matthias Köhler
Solisten: Alfred Reiter (Graf Waldner, Rittmeister a. D.), Helena Döse (Adelaide, seine Frau), Anne Schwanewilms (Arabella, seine Tochter), Britta Stallmeister (Zdenka, seine Tochter), Robert Hayward (Mandryka), Richard Cox (Matteo, Jägeroffizier), Peter Marsh (Graf Elemer), Dietrich Volle (Graf Dominik), Florian Plock (Graf Lamoral), Susanne Elmark (Die Fiakermilli), Barbara Zechmeister (eine Kartenaufschlägerin), Florian Rosskopp (Welko, ein Leibhusar des Mandryka), Viktor Tsevelev (Djura, Diener des Mandryka), Ingo Ziegler (Jankel, Diener des Mandryka), Jan Polewski (ein Zimmerkellner)
Besuchte Aufführung: 25. Januar 2009 (Premiere)

Kurzinhalt
frankfurt-arabella.jpgAdelaide wird von der Kartenleserin verkündet, daß das baldige Eintreffen eines Bräutigams bevorsteht, weist aber sogleich auf ein unerwartetes Geschehnis durch die zweite Tochter, Zdenka, hin, da diese in Matteo verliebt sei. Die gräfliche Familie Waldner verkleidet ihre Tochter Zdenka als Junge, da sie in finanziellen Schwierigkeiten ist, und die Familie sich eine Ausstattung zweier Töchter nicht leisten kann. Während Matteos Bemühen, Arabellas Aufmerksamkeit zu erregen, kommt Mandryka, ein Neffe des verstorbenen Freundes und Regimentskameraden des Grafen Waldner, zum Graf, um ihn um die Hand Arabellas zu bitten. Arabella ist über Mandrykas Antrag überglücklich und nimmt ihn freudig an. Sie bittet ihren zukünftigen Gatten darum, sich am Abend von ihrer Mädchenzeit zu verabschieden, wobei sie ihre, ihren Verehrern, den Grafen Elemer, Dominik und Lamoral, in Kenntnis über ihre bevorstehende Heirat setzen will. Zeitgleich will Zdenka Matteo vor dessen Sehnsucht nach Arabella beschützen und gibt ihm den vermeintlichen Zimmerschlüssel von Arabella, in Wahrheit aber ihren. Mandryka wohnt dieser Szene bei, denkt ebenfalls, daß es Arabellas Schlüssel sei, und reagiert sehr eifersüchtig. Matteo, der Arabella liebt, erinnert sie bei einem Stelldichein an die letzte Nacht, die sie zusammen mit verbracht hatte. Mandryka erfährt davon und will sich mit Matteo duellieren.
Doch bevor es soweit kommen kann, verhindert Zdenka die drohende Auseinandersetzung, indem sie sich als Frau zu erkennen gibt, und Matteos Liebe gewinnt. Arabella mahnt Mandryka an, das Geschehene zu vergessen.
Aufführung
Es steht nur wenig Mobiliar umher. Die Fenster sind mit dicken Wolldecken verhangen. In Arabellas Zimmer befindet sich ein großer Wandschrank. Die Zimmertüren stehen offen. Sie bieten Einblick in Arabellas Garderobe. Der ganze erste Aufzug spielt hauptsächlich im Wohnbereich der Hotelsuite. Der Ballsaal im zweiten Aufzug ist sehr neutral hergerichtet: eine große Holztreppe, ein großer Kronleuchter, mehrere Deckenlampen und lederbezogene Wandsofas von zeitlosem Charakter. Der Hotelflur ist überwiegend dunkel, die Wände hingegen überwiegend hell gehalten. Dem Szenenbild ist ein weißer „Kasten“ vorgesetzt, in dem auch die wesentliche Handlung spielen, so der Heiratsantrag von Mandryka gegenüber Arabellas Vater, der Abschied Arabellas von ihrer Mädchenzeit und schließlich die Verlobung von Mandryka und Arabella.
Sänger und Orchester
Robert Hayward (Mandryka) hat eine laute, klare und deutliche Stimme, weswegen durch Artikulation und richtige Atmung die gesungenen Worte verständlich sind. Sein Stimmvolumen setzt er gekonnt ein, so daß das emotionale Gefühl deutlich erkennbar ist. Dies gilt auch für Alfred Reiter (Graf Waldner), Peter Marsh (Graf Elemer) und Richard Cox (Matteo). Britta Stallmeister (Zdenka) hat eine klare, gut artikulierende Stimme, sowohl in den Höhen wie in den tieferen Lagen. Helena Döse als Adelaide und Anne Schwanewilms (Arabella) sind ebenso in den tieferen Stimmlagen klar verständlich, jedoch klingen die Stimmen in der Höhe gepreßt und dünn.
Die Sänger können sich auf ein bestens geführtes Orchester verlassen und darüber ihren Gesang entfalten. Die Rhythmik und Intonation zwischen Orchester, Solisten und Chor war gut. Der Chor sang intonationssicher.
Fazit
Das Publikum schenkte Solisten, Orchester, Chor, Dirigenten und Regisseur lauten und langanhaltenden Applaus und Jubelzurufe. Bei Robert Hayward (Mandryka) und Britta Stallmeister (Zdenka) kamen noch Bravorufe hinzu. Anne Schwanewilms (Arabella) erntete neben einem brausenden Applaus und Bravorufe auch noch Fußgetrappel.
Eric Rouven Müller

Bild: Monika Rittershaus
Das Bild zeigt: Dietrich Volle (Graf Dominik; verdeckt), Helena Döse (Adelaide),
Anne Schwanewilms (Arabella), Florian Plock (Graf Lamoral), Robert Hayward (Mandryka),
Alfred Reiter (Graf Waldner), Peter Marsh (Graf Elemer) v.l.n.r.

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